Trash Comics und Dialoge

Einführung: Prof. Dr. Christine Morgenroth

Eröffnung: 15.11.2024 19:00 Uhr
  • 18.11.2024 – 20.12.2024
Jan Eeckhout Ausstellung 776-Dialoge.png

776, Dialoge: Tafel 14
2024, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm

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# 659, Trash Comic
2019/20, Tempera und Öl auf Leinwand, 2 Teile, je 100 x 100 cm

Jan Eeckhout Ausstellung 763-Dialoge.png

763, Dialoge: Tafel 05
2024, Öl auf Leinwand, 2 Teile, 100 x 200 cm

Jan Eeckhout



Trash Comics und Dialoge

Die Arbeiten der Werkreihe „Dialoge“ von Jan Eeckhout „sind stets mehrfach kodierte, mit großer handwerklicher Finesse gestaltete Bedeutungswelten“. 1
Sie stellen in der Regel einen Dialog heterogener Gleichzeitigkeit dar. Realistische Figuration kontrastiert mit rein abstrakter, gestischer Malerei und/oder unterschiedlichsten malerischen Positionen der Kunstgeschichte.

„Diese Malereien erzählen vor allem davon, wie unterschiedlich man mit Bildern erzählen kann – und sie zeigen explizit, wie unterschiedlich in der Geschichte der Malerei eben auch schon erzählt worden ist.“ 2

„Mit der Werkreihe `Trash Comics´ (Müll-Comics) zitiert Eeckhout ein Genre, das durch seine weltweite, massenhafte Verbreitung im kollektiven Gedächtnis verankert ist. Der Titel des Künstlers dürfte dabei nicht weniger ironisch intoniert sein als der von Tarantinos Kultfilm `Pulp Fiction´, der zwar auch den Begriff des Schunds (Pulp) zitiert, aber alles weniger als das ist und ganz im Gegenteil höchste Kunst.“ 3

Eeckhouts „Trash Comics“ kommen prinzipiell auch ohne Comicbilder aus. Dem Künstler geht es hier in erster Linie um das spezifisch Narrative des Comics, seine sequentielle Erzählweise. Auch die Bezeichnung „Trash“ scheint hier eher als eine Art programmatische Haltung zu verstehen zu sein – oder wie der Künstler sagt: „Bilder, die von vornherein als Trash deklariert sind, befreien den Autor von allen inhaltlichen, ästhetischen und sonstigen Ansprüchen an sich selbst. Übrig bleiben der Vorgang des Malens und die malerischen Mittel.“

1/2 Daniel Alexander Schacht: „Maler der beschädigten Welten“, HAZ, 31.05.2016

3 Michael Stoeber: „Am Nullpunkt der Malerei“, Kubus, Hannover, 2016